Pilotversuch zur Infiltration von Sickerwasser zur Stabilisierung des Gashaushaltes

Kunde
Zweckverband MVA Ingolstadt

Projektzeitraum
1998 – 2000

Projektbeschreibung

Unsere Leistungen

Der ZV MVA Ingolstadt betreibt seit 1989 die Not- und Reststoffdeponie Eberstetten II. Auf der Deponie wurden bisher ca. 600.000 m³ Abfälle abgelagert. Die abgelagerten Abfälle verfügen über einen relativ hohen organischen Anteil, der im Deponiekörper anaerob abgebaut wird. Das entstehende Deponiegas wird seit 1994 mit einem Gasmotor verwertet. Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist.

Eine wesentliche Voraussetzung für ein optimalen biologischen Abbau und eine rasche Umsetzung der organischen Inhaltsstoffe ist ein optimaler Wassergehalt – wie erste Ergebnisse des vom LfU durchgeführten Forschungsvorhabens E9 „Optimierung von biologischen Umsetzungsvorgängen in abgedichteten Deponien durch Reinfiltration von Sickerwasser“ gezeigt haben.

Inwieweit die Infiltration von Sickerwasser zur Stabilisierung des Gashaushaltes auf der Deponie Eberstetten II übertragen werden kann, soll zunächst auf einer Teilfläche im Rahmen eines 2jährigen Pilotversuches ermittelt werden. Um Sickerwasser in die Deponie zu infiltrieren, werden auf einer Versuchsfläche
von ca. 1.600 m² ca. 16 Bewässerungslanzen installiert. Die Lanzen reichen ca. 2 m in den Müllkörper und werden aus einem Speicherbehälter über Pumpen gespeist. Mit dieser Maßnahme sollen folgende wesentlichen Versuchsziele erreicht werden:

  • Einstellung eines optimalen Wassergehaltes im Deponat (etwa 40 – 50 Gew.-%).
  • Steigerung der Deponiegasproduktion; als Vergleichsbasis dienen verschiedene Kollektoren außerhalb des Versuchsfeldes.
  • Ermittlung des erforderlichen Infiltrationsdruckes an den einzelnen Lanzen, um Sickerwasser in die hochverdichtete Deponie einzubringen.

Versuchsablauf

Der Pilotversuch zur Stabilisierung des biologischen Abbaus der Not- und Reststoffdeponie Eberstetten II hat im Wesentlichen folgenden Ablauf:

  1. Nullmessung
  2. Herstellung der Versuchseinrichtung
  3. Infiltration von Sickerwasser

Der Versuch wird vor Ort durch den Deponiebetreiber betreut. Die wissenschaftliche Begleitung des Versuchs erfolgt durch die AU Consult GmbH. Wir haben auch die entsprechenden Antragsunterlagen für die Genehmigung dieses Pilotversuches erstellt und bei der Regierung von Oberbayern eingereicht. Die Investitionskosten für diesen Versuch wurden auf ca. 55.000 DM geschätzt.